Die Organisation unserer Klasse nimmt Gestalt an. Gestern wurden einige Verantwortungsbereiche zugeteilt, wie zB "Klassenbuch", "Technik" (ich), "Tafeldienst" etc. Am spannendsten war aber die Wahl des Klassensprechers.
Wir schrieben alle unsere Namensvorschläge für den KlSpr und seinen Stellvertreter auf Zettel und sammelten diese in einem Gefäß. Es gab schon einige gehäuft auftretende Namen im Vorfeld, darunter auch meiner. Ich hatte aber eine andere Kandidatin als geeignet befunden und mich ablehnend gezeigt.
Die Zettel wurden ausgewertet, indem an der Tafel für jeden Namen Strichlisten geführt wurden. Zum Glück kam ich als Dritter nicht in dieses schwere Amt, sondern eine 18jährige, wirkliche nette Dame sowie als Stellvertreterin eine 19jährige, die ich vorgeschlagen hatte.
Ich saß bisher vorn rechts und wurde gestern gebeten, den Platz zu tauschen und nach links zu wechseln. Das ist insofern schade, als in unserer Ecke bereits ein äußerst geselliges und lustiges Klima entstanden war. Tröstlicherweise wurde ich in der anderen Ecke mit Wärme empfangen. Meine Banknachbarin entdeckte rötliche Haare in meinem Schopf (ich wußte nur von weißen!) und schnitt eins ab, zum Beweis. Sie hatte recht! Außerdem ist sie echt interessiert an "engem Kontakt" und wir bearbeiteten bereits einige Galgenrätsel gemeinsam. Wir verhalten uns genau so, wie der "Schüler als solcher" eben ist.
In den Pausen wird generell zum Parkplatz rausgegangen, um zu rauchen (das tun geschätzte 75% der Damen). Ich stehe meistens bei der Gruppe der "gereiften Mütter", wo ich aber nur wegen meines Alters hinpasse. Die anderen Raucherkreise frequentiere ich sporadisch, um überall auf dem Laufenden zu sein. Außerdem sind es einfach alles nette Leute (bis jetzt).
Wir hatten mittlerweile auch erstmals Kunstunterricht und darin Zeichnen - ein weiteres Renommierfach für mich. Proportionen des menschlichen Körpers inkl. Frontansicht und Profil nackter Menschen waren das Thema. Man konnte eine "Basisversion" zeichnen oder aber die detailgetreue Studie wählen. Ich nahm letzteres, dazu noch männlich und weiblich komplett. Jo, da bin ich "Eggsberte"...
(Wenn ich hier mal einen Scanner habe, werde ich natürlich meine Beschreibungen illustrativ untermauern).
flashlink - 13. Sep, 12:05
Die kommunikative Ader der "Sozial-Fuzzis" (was sind wir denn anderes?!) ist kaum zu bremsen. Heute vollzogen wir die (gefühlt) 27. Vorstellungsrunde. Langsam wird das triviale
Standardschema ("Lieblingsessen, Lieblingsfarbe, Geburtstag, Hobbies, nämlich Freunde, Musik und Party") ersetzt durch tiefer schürfende Auskünfte.
Die Vorstellungstaktik "Heisser Stuhl" (der Kandidat darf von den anderen alles gefragt werden, was ihnen einfällt!) bringt wirklich Überraschungen. Unsere Klassenseniorin (31) möchte später Pflegekinder in ihrer Familie haben. Mein einzig männlicher "Mitbewerber" ist ein Adoptivkind und kennt seine echten Eltern nicht. Eine junge Dame möchte sich bei "Star Search" bewerben und war dort schon einmal ziemlich vorangekommen. Eine andere junge Dame wurde von mir gefargt, ob sie an Gott glaube. Nein, tut sie nicht, aber sie hat trotzdem ihre Praktika in einem ev. Kindergarten gemacht.
Ich selbst wurde gefragt, wie meine Traumfrau aussehen soll (tja,
wenn die wüßten!!). Ich wollte schon eine Mitschülerin als Beispiel nehemen, konnte diesen Fauxpas aber gerade noch vermeiden. Immerhin sitzen in der Klasse sechs Mädchen, die ich
außergewöhnlich attraktiv finde - eine extrem hohe Quote (im Normafall liegt die Quote der attraktiven Damen bei 5-10%). Man hat schon ein wenig Mühe, immer unbefangen geradeaus zu schauen *fg*
Von mir wissen die anderen ein paar relativ oberflächliche Sachen, aber nichts wirklich Relevantes. Meine Blogs bleiben geheim, obwohl ich natürlich in der Schuhle 300 Leser gewinnen
könnte. Das beeinflußt dann aber zu sehr die Berichterstattung und die Wahl der Themen - und wohl auch mein Image.
flashlink - 12. Sep, 21:51
Das war ein echter Dämpfer. Letzte Woche Montag hatten wir alle den Auftrag erhalten, uns einen Praktikumsplatz in einer Kita zu besorgen. Gleich am Nachmittag folgte mein Anruf im Nachbarort (Kitas gibt es hier wie Sand am Meer), und die Sache schien sicher.
Am Freitag klang das allerdings schon wesentlich unsicherer, und mit dem Vertragsabschluß wurde es nichts. Heute nun erwischte mich eiskalt die Erkenntnis, daß ich mir über die Schwierigkeiten meines Ansinnens nicht ganz im Klaren war, als ich arglos in der Kita anrief.
Die Chefin hatte nämlich realisiert, daß ich ein männlicher, 35 Jahre alter Single bin - der Alptraum schlechthin für die Eltern kleiner Vorschulkinder bin bzw. sein könnte. Sie bedauere es sehr, aber die Problematik habe ihr viele Bauchschmerzen bereitet, auch eine Kollegin habe sofort ähnlich empfunden.
Sollte ich nur Hortkinder betreuen, gäbe es kein Problem. Dann könne man auch abchecken, wie ich mich für die Tätigkeit eigne. Bei einem Elternabend könnte dann den Eltern nahegebracht werden, daß ich als Prakti im Kiga arbeiten würde und die Meinung der Eltern erforscht werden. Ohne Zustimmung der Eltern könnte ich jedenfalls nicht kleine Kinder betreuen.
In diesem sensiblen Bereich genügt schon ein böswilliges Gerücht, und es ist um den Ruf der Kita geschehen - und um meinen natürlich auch. Das verstehe ich, eigentlich hätte ich es im Vorfeld schon ahnen können. Nun muß ich das mit der Klassenlehrerin abklären. Hoffentlich hält sie mich nicht für einen ortsbekannten Kinderschreck, wenn die Kita solche Bedenken äußert...
Nein, ich hatte mir sowas nicht einfallen lassen, zumal ich tagtäglich mit meinen Neffen und Nichte Kontakt habe. Wenn es nun doch mit dem Praktikum klappt, dann wird das auf eine gewisse Art ein Spießrutenlaufen. Unverkrampft agieren kann man da nicht, wenn jeder Schritt argwöhnisch beobachtet wird.
flashlink - 11. Sep, 23:57
Statt des nun erwarteten "richtigen" Einstiegs in den Unterricht begann der Montag mit Tohuwabohu. Drei fast komplette Erzieherklassen stauten sich vor einem Klassenzimmer. Dort sollte der Zusatzuntericht Mathe (für das Fachabitur) stattfinden. Die Teilnehmer ware vor Schuljahresbeginn leider nicht sinnvoll ausgewählt und abgeklärt worden - und statt einer kleinen "Elite" aus den drei Klassen kam schlicht jeder.
Das Fachabitur ist ja auch fast geschenkt: mit jeweils 2h Englisch, Mathe und Deutsch zusätzlich pro Woche und einer Prüfungsarbeit ist man dabei. (Ein paar Vorkenntnisse sollte man allerdings schon haben.) Ich wußte das nicht mal bei Ausbildungsbeginn, umso mehr bin ich jetzt darüber happy (da seit 20 Jahren verhinderter Student). Mathe reißt mich regelrecht vom Hocker. Die anderen können mich schon nicht mehr leiden (da Streber-Attitüde). :)
Mit der Suche von über 70 Schülern nach einem ausreichenden Unterrichtsraum verging dann auch die erste Stunde. Das überfüllte Musikzimmer machte den Lehrer nicht wirklich glücklich, und die Schüler motzten sowieso. Das dann folgende Tempo der Stoffvermittlung überforderte 97% der Schüler, und alles endete im Durcheinander.
Vonseiten der Schuhlleitung hoft man nun, daß sich eine große Anzahl Schüler abschrecken lassen und auf das Fachabi verzichten (da man es sich ja sparen kann, wenn man eh nicht studieren will). Es ist für viele einfach zu schwer, schätze ich. Und im Englisch-Unterricht danach sah es nicht besser aus.
Für mich gibt es bei diesen Bedingungen kaum etwas zu lernen. Ehe da etwas Herausforderndes für mich dabei ist, ist das Schuhljahr um. Früher hätte mich das aufgeregt - jetzt nicht mehr. Geht mir glatt am Arsch vorbei. Und wenn der Unterricht noch so schlecht organisiert ist: was solls.
Die letzten 2 Stunden (Lernfeld 5) fielen dann auch aus, weil die Lehrerin mit den Praktikumsverträgen zu tun hatte. Soviel zum "hohen Niveau" der Fachschuhlausbildung. Und das war noch lange nicht alles an Kritik.
flashlink - 11. Sep, 13:10
Ich weiß nicht, ob man sich dieses Luxusproblem wünschen soll - ich jedenfalls habe es, wie ich nach 4 Tagen Schuhlunterricht (erneut) feststelle.
Was?
Ich kann alles. Meine Begabung ist nicht
eine, nicht
zwei, nicht
fünf - es sind viele.
Gar zu viele.
- Musik (Komposition, autodidaktisches Erlernen v. Instrumenten
- Computer (Programmieren, Algorithmen)
- Design (grafische Gestaltung, Raumausstattung)
- Handwerk (Holzbearbeitung, Elektrik, Modellbau)
- Sprachen (geht wie von allein!)
- Mathe (geht nicht ganz so, aber immer noch gut)
- Sport (früher wesentlich besser als jetzt)
- Kunst (künstlerisches Talent bereits im Zeugnis bescheinigt)
- Pädagogik (anderen etwas beibringen/erklären: stets und immer)
- usw. ad infinitum
Das kann einen stärker ausbremsen als eine eng begrenzte Begabung. Man verzettelt sich
zwangsläufig in den vielen interessanten Gebieten. Und wenn man nicht genau weiß, was man will und worauf man verzichten muß, dann kommt dabei folgendes raus:
Man kann (fast) alles, und
nix richtig. Sehr unbefriedigend. Und damit muß ich trotzdem leben. Na ja, wie gesagt: ein
Luxusproblem.
flashlink - 10. Sep, 23:25
Was ist das Wichtigste an einem Blog?
Richtig: der Counter. *fg*
Mein Blick fiel gerade darauf und es wurde eine runde und knuddlige 100 angezeigt. Was bedeutet das für mich? Nun, es gibt einige wenige Leute, die das Blog anklicken. Ich schreibe also nicht nur "für mich" (das würde sich zwar auch lohnen, aber...).
Seit 2005 bin ich Blogger (ganz spontan und zufällig in diese Falle gegangen!), und ich weiß, daß der Warmlauf eines Blogs seine Zeit braucht. Für dieses hier werde ich auch nicht so viel Promotion machen, wer es findet, der findets. Hier soll es ganz seriös und frei von Populismus nur um sachliches Berichten (plus ein paar kommentierende Sätze, natürlich) gehen. Mal schauen, wohin uns das bringt.
flashlink - 10. Sep, 23:00
Ohne Einkommen wird es ziemlich schwierig, drei Jahre zu überleben. Als ich den Ausbildungsvertrag mit der Berufsfachschuhle unterschrieb, hatte ich nur äußerst vage Vorstellungen von der finanziellen Absicherung. Mir blieb eine einzige Woche, um etwas zu unternehmen.
Eine Suche nach Teilzeitjobs im Netz brachte ein paar wenige Angebote, aber da kam nirgends was heraus - entweder schon besetzt oder mit den Unterrichtszeiten unvereinbar. Ich rief dann noch auf eine herumfliegende Anzeige an, die schon einige Wochen alt war. Dort hatte ich sofort Erfolg: jeweils samstags acht Stunden putzen in einem
sehr großen Industriebetrieb. Allerdings ist das dabei erzielte Einkommen nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Eine solide Basis muß her - immerhin bin ich momentan nicht mal sozialversichert. Ich beziehe eine geringe Summer "HartzIV", darin ist theoretisch eine Versicherung enthalten (genau weiß ichs auch nicht!). Allerdings steht mir diese Leistung "offziell" nun
nicht mehr zu, da ich ja in einer Ausbildung bin. Ich habe die ARGE aber noch nicht informiert. So gesehen könnte man mich als "Leistungsjongleur" bezeichnen...
Die Rettung: Meister-BAFöG! Denn die Erzieher-Ausbildung wird nach dem "
Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG)" gefördert. Das war mal einige Zeit nicht so, aber jetzt ist diese Ausbildung wieder mit drin - vermutlich im Zuge der Absicherung der "Ganztags-Kleinkind-Schüler"- Betreuungsoffensive von Frau v. d. Leyen. Vorgestern traf das Antragsformular bei mir ein. Nach meinem Eindruck steht mir der volle Fördersatz zu, da ich leider absolut nix habe. Dummerweise muß man bei der Beantragung eine Sozialversicherung nachweisen. Und da stellt sich schon wieder die Frage:
woher nehmen?
Es bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, mich freiwillig zu versichern. Wäre auch kein Problem, wenn ich den Studenten-Tarif nutzen könnte. Der liegt wohl unter 100 €. Aber leider, leider gilt der nur bis 30 (das war bei mir letztmalig vor 5 Jahren zutreffend). Und der "Normaltarif" für freiwillig Versicherte ist mit ca. 200 € einfach nur etatsprengend. Nun ist guter Rat teuer. Wer hat ne Idee? Woher kriegt man einen voll versicherungspflichtigen Nebenjob, der nicht die ganze Freizeit verschlingt?
Mir fällt da nur "Tankstelle" ein...nein, McDonalds noch.
Na toll.
flashlink - 9. Sep, 12:15
Erzieher sind ja (oder sollten sein) sehr soziale Persönlichkeiten. In meiner Klasse haben
alle außer mir eine soziale Erstausbildung (Sozialassistentin oder Kinderpflegerin oder Krankenschwester).
Die Klassenlehrerin hielt es für angebracht, einige für einen guten Umgang miteinander förderliche Hinweise zu geben. Wir durften unsere Vorstellungen äußern, wie wir uns untereinander behandeln würden.
Na - wie wohl?
- respektvoll
- offen, ehrlich
- höflich
- freundlich
- hilfsbereit
- vorurteilsfrei
- usw. usf.
Dies sollte natürlich auch auf
Gegenseitigkeit beruhen. Und alle waren sich einig, daß das keine Frage wäre - unter so netten Leuten. Doch die Theorie scheiterte schon am selben Tag, als eine im Kollegium noch unbekannte, also neue, Lehrerin auftauchte. Die Damen, die von der Rauchpause verspätet hereinschlüpften, wurden unmißverständlich darauf hingewiesen, daß das mißbilligt wird. Die Reaktionen waren sehr rauh bis offen feindlich :)
Meine lieben gereifteren Mitschülerinnen hatten von vornherein beschlossen, daß sie sich von dieser Scharfmacherin, die gleich solche Töne spuckte, nichts sagen lassen würden. Sie zeigten auch ganz deutlich, daß sie tief gekränkt waren und sich das für die Neue noch rächen würde. Diese - nicht faul - hatte zu allem Übel auch schon bei der Klassenleiterin interveniert, welche bei uns "Disziplin" anmahnte.
Nun bin ich ja mal gespannt, wie konfliktfähig, offen und tolerant meine beleidigten Leberwürste in Zukunft sein werden. Meine Harmoniesucht zwingt mich jedenfalls dazu, dieser Lehrerin beizuspringen und sie in Schutz zu nehmen. Denn sie hat ehrlich gesagt nun mal nichts falsch gemacht. Sich nicht bei den Schülern anzubiedern finde ich respektabel und anerkennenswert. Also viel Erfolg, Frau B.!
flashlink - 8. Sep, 13:44
Die erste Woche der Ausbildung ist nun geschafft. Kunststück - es waren nur drei Tage. Und die vergingen komplett mit einer Unzahl von Belehrungen, Einsammeln von BAFög-Anträgen, Austeilen von Schülerausweisen, Lehrplänen, gestempelten Formularen und so weiter. Ein regelrechter Papierkrieg und eine Informationsflut.
Ich kenne meine lieben Mitschülerinnen schon sehr gut, durften wir uns doch mehrmals auf verschiedene Art vorstellen. Eine Lehrerin wünschte, daß wir unsere Infos schauspielerisch mit der Darstellung einer Eigenschaft (wie "hasserfüllt", "arrogant", "erotisch") verknüpfen. Passenderweise traf es mich mit der Arroganz, es fiel mir nicht schwer, das darzustellen :)
Die Lehrer(innen) sind alle sehr coole Persönlichkeiten, kein Wunder, da sich in den Sozialberufen nun mal die kreativen und kommunikativen Menschen versammeln. Die Stimmung ist meistens äußerst locker und lustig, es wird viel gelacht. Ich bin hemmungslos glücklich und genieße es total. Endlich, nach fast 20 Jahren, bin ich mal in einem Umfeld, wo ich reinpasse und mich wohlfühle. Die anderen haben trotz meines "hohen Alters" keine Berührungsängste, ich natürlich auch nicht. Vier etwas reifere Damen gibt es ja auch, die so um die dreißig sind und ein oder zwei Kinder haben. Die zweitälteste sitzt neben mir und wir verstehen uns soweit hervorragend. in einer Woche wird sie heiraten :(
Eine Herausforderung wird es allerdings, den Englischunterricht zu bewältigen. Nicht wegen der schweren Sprache, nein...Aber wenn ihr diese Lehrerin sehen würdet, wüßtet ihr, was ich meine: Sie ist...just perfect. Wonderful face, sweet smile, the bodyshape of a supermodel, and her personality ---- just amazing! I'm smashed down every moment I dare to look at her. I feel excited like a youngster when she's teaching us (but she didn't do until now). This woman is some levels too high for me, but doesn't matter. It'll be a great time with her. Hope she doesn't leave before the AUSBILDUNG ends. Hope she doesn't read what I'm thinking and writing here...!!
flashlink - 7. Sep, 23:25
Montag, der dritte September. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für mich: ich werde Schüler. Gestern brachten die Nachbarn eine Zuckertüte, heute bekam ich eine von Freunden. I'm so happy...
Zum Glück geht's erst 10.00 Uhr los - ich hasse es, früh aufzustehen. Trotz der langen Anlaufzeit bin ich seeehr knapp dran, und logisch (Murphy lässt grüßen): auf der Strecke kriecht ein Gülletrecker vor mir her. Fuck. Ich werde zu spät kommen.
Ich kam zu spät, aber es war egal. Die Eröffnungsfeier verfolgte ich von der Tribüne der Turnhalle aus, wo noch viele weitere Schhüler rumstanden. Wobei:
Schüler??
Das waren alles Mädchen bzw. Frauen, Männer gab es höchst selten. Damit war allerdings zu rechnen. Ich war auch gewiß nicht böse darüber *g*.
Meine Laune stieg durch das lustige Showprogramm. Eine Fernsehparodie mit lustigen Szenen aus dem Schuhlalltag, eine lustige Version von "Rotkäppchen" (sämtliche Texte waren auf bekannte Popsongs gereimt) - die Rede der Direktorin sehr kurz.
Dann wurden die Lehrer vorgestellt. Shit, das hatte ich nicht bedacht. Die waren ja meistens in meinem Alter, manche sogar jünger! Das war 'n Scheißgefühl, diesen Leuten bald als Schüler zu begegnen, während ich doch mindestens ebesoviel Lebeserfahrung habe wie sie...und hoffentlich bekam ich nicht gerade diese höchst attraktive junge Frau als Klassenlehrerin. Drei Jahre mit so einer Schnitte vor Augen, und das als Single - das wäre mein Untergang gewesen.
Am Schluß gabs noch ne Ladung Lufballons von der Decke, und wir marschierten hinter der Klassenleiterin in die Schuhle. Wuahhhh, ist das seltsam, wenn man so in seine eigene Kindheit gebeamt wird, umgeben von lauter Chicks, die beinahe meine Töchter sein könnten...von meiner Altersklasse war weit und breit nichts zu sehn - außer die Lehrerin. Aber die dürfte höchstens 2 Jahre älter sein als ich.
Mit höchst gemischten Gefühlen stapfte ich inmitten der jungen Hühner ins Klassenzimmer und suchte mir einen Platz am Fenster. Neben mir der Stuhl blieb leer. Kein Wunder - wer setzt sich schon neben einen grauhaarigen "Schüler"???
Nun bin ich also einer von zwei Herren der Klasse Erz7a - unter 24 Frauen. Wie kuhl.
flashlink - 3. Sep, 23:42