Gleich am Anfang aufgefallen ist ein jüngerer Typ, ein ehemaliger Nachbar, d.h. wir kennen uns, er ging mit meinem Bruder in die Klasse. Der hat nur das Maul aufgerissen und dumme Bemerkungen gemacht. Ein Assi, wenn ichs mal so sagen darf.
Die meisten sind Männer, Handwerk, Bau, usw. Einige sagen gar nichts, halten sich völlig raus. Die paar Frauen machen ihr Ding für sich.
Ich hatte mich ja neben die von hinten attraktivste Dame gesetzt, und sie war auch aus anderen Richtungen sehr ansehnlich. Abgesehen vom Vollmasken-Makeup, das die ganze Gesichtshaut bedeckte. Hatte offensichtlich ein intensive Vorbereitung auf den Ernst des ersten Tages getroffen.
Wir wurden dann schon etwas warm miteinander, besonders, als wir beim Tippen eines Lebenslaufs uns beide nicht sonderlich geschickt anstellten und und daher auch austauschen mußten. Ein paar nette Gespräche mit einer netten Frau verändern natürlich den Tag. Sie war mal Krankenschwester, hatte aber zuletzt bei einem Autozulieferer gearbeitet.
Unser Dozent ist 30, ein absolut klassischer Sozpäd-Typ: zwei Kapuzenshirts übereinander, lange Haare, Zopf, dazu vorne eine mit Gummis gebundener Bartzopf, der ihm vom Kinn baumelt. Doof beim Essen, würde ich sagen. Abgesehen davon hat er aber sowohl Erfahrung als auch Talent, um unbeeindruckt von dummen Zwischenrufen oder besserwisserischen Prolls seine Themen durchzuziehen.
Für die letzte Gruppe hat er sogar Bewerbungsfotos geknipst und nachbearbeitet. Er besteht nicht dogmatisch auf irgendwelchen Regeln, er macht das schon sehr gut.
Als ich etwas aufgetaut war, habe ich natürlich auch einige Bemerkungen gemacht. Als ich fragte, ob er denn schonmal arbeitslos war, nahm er das zum Anlaß, seinen Lebenslauf zu erzählen.
Naja, trotzdem habe ich keine Lust, weil es öde ist, weil es öde ist, weil es langweilt. Weil ich mich gar nicht bewerben will, aber so tun muß, als würde ich wollen. Weil ich mit Word nicht klarkomme, und weil ich es hasse, wenn ich irgendetwas nicht am Besten kann.
Und meine Nachbarin ist schon vergeben und hat einen Sohn, der 16 ist. da stehe ich als Single blöd da und ärgere mich zu Dreck über mein Scheißleben. Wenigstens gibt es Fahrgeld, und zwar so viel, daß am Ende was übrigbleibt.
Müßte jetzt ins Bett, aber ich will nicht. FUCK:
flashlink - 9. Mär, 23:19
Mit 3,5 Stunden Schlaf einen achtstündigen Unterrichtstag durchzustehen, das ist für mich schon kaum noch darstellbar. War vor 10 Jahren noch anders.
Mittlerweile habe ich schon zig dieser Bildungsträger gesehen, die alle stets in einem alten Fabrik- oder Gewerbebau untergebracht sind, mit den gleichen Gipskassettendecken, den gleichen eingelassenen Deckenlampen, der gleichen tristen Rauhfaser an den Wänden, mit dem Flipchart vorne.
Mir ist das so gut bekannt, daß es quasi eine zweite Heimat ist. Die unvermeidlichen Einsammlungen von Schriftstücken, Anträgen, Verträgen, die Abklärung der Pausenzeiten, die Verlesung der Belehrungen, der Fluchtwege, der Parkplatzordnung - alles genau so schon ypsen mal erlebt.
Das muß eine Zeitschleife sein, in der ich mich befinde. Ein gutes Gefühl ist das nicht, eher ein ödes, ein trostloses Gefühl.
Dazu trägt dann auch das Coming Out der ersten prolls bei, die in der Zigarettenpause draußen rumstehen und einen auf Dicken Max machen, sich erstmal produzieren und die Rangordnung abchecken. Ich habe noch nie was für diese Klientel übriggehabt, und meine Leben lang (!!) wasr ich ihnen dennoch ausgeliefert.
Ich rauche nicht, aber ich stehe manchmal mit dabei, um eben nicht ganz abseits zu stehen, und um nichts zu verpassen. Aber es ist schon echt öde, diese Gesellschaft.
Die Ruhrkohle AG betreibt im tiefsten Osten dieses Zentrum, wo auf vielen Etagen auch Metallberufe, Rettungsassis und Köche ausgebildet werden. Ach, ich hasse diese Atmosphäre der Lehrlingswelt, diesen Zwang zum Markieren, dieses Großgetue, diese dumme Proletenwelt.
Na, und leider habe ich es nicht mal bis zum Proleten gebracht.
Mehr im nächsten Artikel...
flashlink - 9. Mär, 23:06
Mein Stil ist nicht gerade jobkompatibel. Meinen Lebensstil meine ich. Heute ging ich so gegen halb drei ins Bett, suchte lange den Schalf und als ich endlich mal weg war, kam das Handy und piepste mich zurück.
*pimmelbarsch und hirn*
Ich hatte eine Mordswut auf den ganzen Tag, denn so qualvoll mit dem realen Leben konfrontiert zu werden ist grausam. Und aus dieser Wut heraus nahm ich mir dann auch echt die Zeit, die ich zum Wachwerden brauchte.
Am Auto angekommen, vermißte ich noch die Geldbörse und mußte nochmal umkehren. Das führte im Endergebnis dazu, daß ich statt 7.45 Uhr erst 8.20 Uhr in der Bildungseinrichtung an die Tür klopfte.
Es hat natürlich keine Sau gejuckt. War ja klar. Als nächstes checkte ich, daß da ein weibliches Wesen mit langen Haaren noch einen freien Platz neben sich hatte. Genau den steuerte ich auch an. Weiterhin konnte ich mich freuen, daß ich so clever war, gleich in den Hof des Bildungsträgers gefahren zu sein. man darf dort zwar nicht parken als billiger Teilnehmer, aber das wußte ich ja nicht. Hatte definitiv am Sc hluß den kürzesten Weg zum Fahrzeug.
Was weiterhin vorgefallen ist und wie es so war, das schreibe ich nach dem Volleyballtraining. Klaro?
flashlink - 9. Mär, 19:32
Nach dem Abbruch und der schnellen Trennung von meiner Schule und den lieben Klassenkameradinnen ereilt mich nun mein Schülerschicksal erneut.
Naja, gut: "Schüler" kann man nicht so recht sagen. Ich tue dem Arbeistamt einen Gefallen, indem ich zwei Wochen Bewerbungstraining mitmache. Finde ich ja auch ganz ok, denn erstens wird dem Bildungsträger beim Überleben geholfen, zweitens lernt man Leute aus dem eigenen Milieu (Arbeitslose, Auskenner, Schmarotzer) kennen und kann Tricks austauschen, drittens komme ich mal raus aus dem täglichen Trott.
Klar - die Schwarzarbeit fällt dann erstmal flach, aber die rennt ja nicht weg...*gg*
Ich werde also meine Eindrücke vom Bewerbungstraining wie gewohnt in kuhler Manier hier schildern. Viel Spaß, bis dann!
flashlink - 9. Mär, 01:12
Für Angestelltenjobs bin ich kaum noch einsetzbar, soviel ist klar. Es wird dabei über kurz oder lang zu intensiven Problemen kommen, mit den Kollegen, den Chefs und mit meiner Motivation und Leistungsbereitschaft.
Es gäbe ja auch genug Chancen, auf selbstständiger Basis Geld zu verdienen. Man muß nur wollen und an sich glauben. Externe pädagogische Angebote für Kindergärten wären da nur ein Beispiel - man könnte das als "Förderung im musischen/ kreativen/ sprachlichen/motorischen Bereich" deklarieren und mit den Kids Sport machen, Vorschulenglisch, oder Puppenspiele, Musikals etc. pp. Die Kindergärten kaufen sowas gerne ein, und wenn man gut ist, sollte das top laufen.
Ich bin nicht gut, ich bin depressiv. Tja.
Einen Tick aufwändiger ist es, Tagesvater zu machen. Das Geld liegt da praktisch auf der Straße, man muß es nur aufheben. Die Kommunen werden ihre Fördermittel ja gar nicht los. Es gehört natürlich eine Menge Vertrauen gegenüber einem männlichen, unverheirateten Kinderbetreuer dazu. Was, wenn er pädophil veranlagt ist und sich nur austoben will? Undenkbar.
Ich mag nicht gegen solche Bedenken ankämpfen, also: tschüs.
Außerdem würde ich auch die Kraft für den Arbeitsaufwand nicht aufbringen. Was könnte ich noch tun? Artikel für die Zeitung schreiben. Müßte einfach nur anfangen. Tu ich aber nicht. Noch Fragen? Oder: Lektorat für Texte anderer Leute. Heute beherrschen ja nicht einmal mehr SPIEGEL-Redakteure ordentlich Deutsch. Fragt sich nur, ob das jemand bezahlt...zumal dann wieder die Frage nach dr Qualifikatin kommt ("kein Studium"??!).
Wenn es soweit ist mit dem HartzIV-Empfang, wird sich sicher ein netter 1-Euro-Job für mich finden. Das Leben ist dann gelaufen, und eine H4-Karriere ist besser als gar keine Weiterentwicklung.
*lach*
Oder kennt jemand ein neues Medikament, das als ein Art "mentales Viagra" fungiert und dazu führt, daß man geistig gesehen wieder "einen hochkriegt"? Das wäre auf jeden Fall mein Mittel der Wahl. Jedoch besteht dann eine neue große Gefahr: es könnte zu manischen Episoden kommen. *Looooooool*
flashlink - 27. Jan, 14:15
Neues Jahr, neues Glück. Zwei Damen aus meiner Ex-Klasse wollen aufhören mit der Ausbildung. Aus unterschiedlichen Gründen. Auf jeden Fall zeigt es sich, daß ein Neuanfang im gesetzten Alter besondere Schwierigkeiten mit sich bringt, denn im Kollegenkreis (neudeutsch "Team") wird man beinahe immer gezwungen sein, eine unterschwellige oder offene, ganz bewußte Abwertung der eigenen Fähigkeiten hinzunehmen und sich als "dummer Praktikant" oder "Anfänger" behandeln zu lassen. So sind die Gesetze der Arbeits- und Sozialwelt, so sind die Menschen.
Mit 18 sieht man das auch ein, mit 28 eher nicht.
Ich selbst beziehe noch bis Februar BaföG, dann gibts ALG I. Das ist signifkant weniger als der BaföG-Betrag. Zur Zeit bin ich pleite, d.h. in den Miesen. Ich bin selber dran schuld, könnte ich mir doch meine Schwarzarbeit bezahlen lassen, was andere selbstredend tun, nur ich nicht. Ich denke immer, die anderen sind auch so arm wie ich. Das ist eine irrationale und dumme Denkweise. Aber wer kann über seine Schatten springen??
flashlink - 26. Jan, 14:07
Dies wäre dann gerade die Nummer Hundert. Mittlerweile ist die Postingfrequenz schlichtweg zu niedrig um überhaupt Leser zu halten. Abgesehen davon gibt es ja thematisch nichts Neues mehr. Seit Weihnachten habe ich es nicht geschafft, zu meinen Ex-Mitschülerinnen Kontakt zu halten.
Neulich geriet erstmalig meine gelegentliche Kinderbetreuung etwas daneben, weil der kleine Dennis, den ich ins Bett bringen sollte, nicht dort blieb. Ich habe eine Menge Sachen ausprobiert, bis hin zu der Androhung von einem "Plan B", nämlich, so laut zu werden wie sonst nur der Papa. Ich sollte es ihm erstmal demonstrieren, was ich auch getan habe.
Trotzdem erschien er 10 Minuten später wieder in der Tür, also habe unmittelbar Plan B in Kraft gesetzt. Der Kleine ging sofort wieder ab Richtung Kinderzimmer, aber das folgende sich immer mehr steigernde Protest- und Beleidigungsweinen konnte ich (da ich eben doch kein Papa bin) nicht auf sich beruhen lassen. Er wurde getröstet und weiterhin bespaßt, und so saß er auch bei Rückkehr der Eltern noch musikhörend im Bett.
Trotzdem (bzw. gerade deswegen) war es ein sehr schöner Abend für den Jungen - hat er gesagt. Einmal zum Weinen gebracht zu werden kann eben auch den Vorteil mit sich bringen, eine liebevolle Tröstung zu erhalten.
Aktuell schwebe ich zwischen ALG und BaföG, das eine ist erst beantragt und das andere noch nicht abgemeldet. Organisationstechnisch ein reines Debakel, aber ich muß irgendwie den Geldeingang auf dem Konto sichern, denn ich habe keine Reserven. Außerdem steht der Pfänder schon vor der Tür.
Berufliche Perspektive so far: NULLO.
flashlink - 10. Jan, 22:02
Weihnachten ist vorbei. Ohne eigene Kinder nicht so das Wahre, ehrlich gesagt. Das Geheimnis von Weihnmachten liegt nun mal im Kind, im Kindlichen. Immerhin habe ich mehrere beschenkte Kinder gesehen (und manche auch selbst beschenkt).
Hier gibt es ja durchaus unterschiedliche pädagogische Ansätze. Bei der zunehmenden Flut von Geschenken soll es Eltern geben, die Wert auf etwas mehr Zurückhaltung legen. Ja, das bedeutet dann quasi: ein Kind, ein Geschenk. Natürlich kommen dann Geschenke von außerhalb der eigenen Familie dazu. Aber für den ersten Moment wirkt das Volumen dieser "Ein-Geschenk-Politik" schon recht dürftig, nach heutigen Normen.
Schlecht ist das jedoch nicht, denn glasklarer Weise liegen alle die vielen Geschenke ja eh nach Beendigung des Jahres nur noch in der Ecke herum. Die von mir gemeinten Kinder empfinden m.E. jedenfalls keinen Mangel. (Ihnen würde ja wohl auch der Computer ganz allein zum Spielen völlig ausreichen).
Mit zwei Ex-Klassenkameradinnen habe ich kurz Mails ausgetauscht. Man will in Kontakt bleiben - jedoch ist dies mit mir nicht direkt einfach, da ich sehr reaktionsschwach bin...
Beim Betrachten der neuen Webseite der Schuhle stellte ich fest, daß einige Damen aus meiner Klasse den Header zieren. Cool. Und für mich mit Wehmut verbunden.
Unglaublich, daß ich da mal dazugehört habe.
flashlink - 27. Dez, 03:03
Ich könnte nicht behaupten, daß ich nach Verlassen der Schuhle irgendeinen Plan gehabt hätte, wie es weitergeht. Ich habe noch nicht mal einen Plan, was ich überhaupt und an sich mit meiner Lebenszeit anfangen soll.
Aber die Miete muß ja trotzdem gezahlt werden (wer weiß, irgendwann zahle ich die wohl auch einfach nicht mehr, werde obdachlos und gehe auf die Walz) - also mußte ich dem Arbeitsamt meinen Wunsch nach Leistungen mitteilen, Der erste Versuch scheiterte, und
hier könnt ihr lesen, woran.
Mit Ersatzpapieren habe ich meinen Besuch wiederholt und darf natürlich nun die geballte Ladung an Bürokratie auskosten, die mittlerweile am Antrag auf ALG dranhängt. Die wollen den Antrag ausgefüllt haben, mit 5jährigem lückenlosen Nachweis der Beschäftigungen (braucht 6 Zeilen bei mir). Alles muß mit den passenden Belegen nachgewiesen werden. Dabei steht das schon längst bei denen im Computer, da sie es ja mindestens einmal jährlich von mir bekommen.
Dann wollen die einen Bericht über "Beendigung der Beschäftigung auf ärztliches Anraten", weil ich mich auf gesundheitliche Probleme berufen habe. War ja zu erwarten. Nur habe ich noch nicht mal einen Arzttermin. Nach anfänglichen Versuchen habe ich das nämlich schleifen lassen.
Dann wollen die ein Arbeitspaket ausgefüllt haben mit meinen Berufswünschen, meinen Ersatz-Berufswünschen, meinen beruflichen Fähigkeiten, meinen bisherigen Bewerbungen, meinen 5 größten Stärken, meinen IT-Kenntnissen und meinen Wünschen bzgl. Wohnortnähe, Schichtarbeit, Teilzeitarbeit, Einkommenshöhe und was weiß ich nicht noch alles. Und was ich mit dem Vermittler noch geren besprechen würde, soll ich schreiben. Mir fällt da leider gar nix ein. Ach ja, die kompletten Bewerbungsunterlagen muß man auch noch vorlegen, damit man nicht dummes Zeug reinschreibt und dann die Stellen nicht kriegt.
Ich hab nun mal angefangen, den Kram auszufüllen. An die Schuhle ging ein Brief mit meinem Schülerausweis (schade, hätte noch manchen Euro gespart dadurch) und der Bitte, eine Schulbescheinigung auszufüllen. Das will das Amt auch noch sehen. Na aber holla die Waldfee!
Ich habe festgestellt, daß ich im beruflichen Sektor null Kenntnisse und null Erfolge vorzuweisen habe und somit nur für Hilfsarbeits-Jons infrage komme. ich weiß nicht - das spricht dann schon sehr für HartzIV.
flashlink - 11. Dez, 13:28
L. saß in meiner ersten Klasse hinter mir. Über die Zeit entwickelten wir zuerst ein gutes, dann ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Ich würde sagen, in dieser (Haifisch-) Klasse war sie meine sympathischste Mitschülerin.
Wir schrieben uns auch manchmal Zettel, wenn wir uns über sehr persönliche Dinge austauschten. Einen habe ich mir aufgehoben. Ich fand ihn wieder, als ich erstmals seit dem Ende der Ausbildung meine Federmappe aus dem Rucksack holte, um die Arbeitsamts-Papiere auszufüllen.
Sie schrieb mir über meine Absicht, die Ausbildung zu beenden (Frühjahr 2008 war das, beim ersten Versuch):
"Ich bin trotzdem der Meinung, daß du dir das nicht richtig überlegt hast. Du bist so eine Sorte von Menschen, die sich sehr von ihren Gefühlen leiten läßt. (absolut richtig!)
Ist alles okay, du hast gute Laune und alles stimmt, dann willst du weiter machen und kämpfen, aber kaum klappen paar Dinge nicht so wie du dir's vorstellst, dann gibst du schnell auf.
Ich denke, was dir fehlt, ist mal ein Partner der es ernst mit dir meint (jo, zB. L. hätte dies sein können!) und der dir bei deinen Entscheidungen hilft. Klar gibt man irgendwann mal auf, aber ein liebender Partner würde dich wieder zurückholen. (L. bedauerte mich stets wegen meiner Partnerlosigkeit).
Ich hab auch kein Bock mehr, bin in der Schule sehr schlecht geworden, hab Probleme mit meinem Freund, kann nicht mit Geld umgehen und hab auch keine Lust mehr auf diese Ausbildung! Aber ich werde kämpfen, denn ich will Erzieherin werden und dafür werde ich alles tun und vor allem kämpfen! (Großartige Einstellung, die mir zeit meines Lebens immer fremd geblieben ist).
Mir merkt man das auch nicht an, ich kann mich gut verstellen. Mache 3 Kreuze wenn endlich Sommerferien sind, denn mein Akku ist leer. Vollkommen leer.
Vielleicht denkst du nach den Ferien wieder anders, hast wieder Energie und Elan...aber aufgeben ist scheiße. Da gibt es ein schönes Lied (sie war sehr musikalisch):
'Wenn du jetzt aufgibst,
dann wirst du's nie versteh'n,
du bist zu weit, um umzudreh'n.'
Wie gesagt, du kannst mir gerne deine Lebensgeschichte schreiben, ich bin offen für alles und hör dir gern zu! Vielleicht kann ich dir ja helfen...ein Versuch ist es wert!"
Zitatende. Live abgetippt, wie es dastand. Jo, wir haben uns gut verstanden, und L. hat es dann tatsächlich geschafft, daß ich meine Kündigung nicht abgab. Nur wegen ihr und I. Trotzdem kam ich dann in eine neue Klasse, wir haben uns nochmal für eine Woche gesehen und seitdem keinen Kontakt mehr. Ich könnte durchaus äußerst sentimental werden, wenn ich dran denke, daß dies nun schon wieder ewig her ist - und L. ihren Weg weitergeht, auch wenn sie in der Klasse mächtig angefeindet wurde und wohl auch noch wird.
Und nein: ich habe ihr nicht meine Lebensgeschichte geschrieben. Ich glaube nicht, daß sie mir irgendwie hätte helfen können. Das wollten schon sehr, sehr viele Leute...
flashlink - 10. Dez, 22:10
...baby blue. Seit September 2007 ging ich wieder zur Schuhle (die ich aus Jux in diesem Blog immer mir h schrieb). Nun ist das endgültige Aus gekommen.
Vor drei Tagen schrieb ich meine Kündigungen. Diejenige für die Schule schickte ich per Post, die für den Praktikums-Kindergarten brachte ich nachts mit dem Auto vorbei.
Seitdem bin ich mächtig abgesackt und in ein Loch gefallen. Aber die Angstzustände sind wie weggeblasen. Nennt man wohl "den Teufel mit Beelzebub austreiben". Was Besseres ist mir aber nicht eingefallen. der Psychiater ist nicht ans Telefon gegangen, war wohl im Urlaub...
Meine Klasse hat ein wahres Feuerwerk abgebrannt, um mich am Aufgeben zu hindern. Eine hat mich persönlich angesprochen, eine andere mir SMS geschrieben, eine dritte mir einen Brief in den Briefkasten gesteckt. Den habe ich erst aufgemacht, als ich die Kündigungen fertig hatte. Ich wollte es nicht riskieren, wieder schwach zu werden :-(
Dann kamen zwei Tage lang jede Menge Anrufe. ich weiß nicht wirklich, von wem die waren, aber es dürfte die Schule und die Mitschülerinnen gewesen sein. Ich bin nie rangegangen, ich hab mich da extra innerlich gewappnet.
Nun ist das also vorbei, und ich bin innerlich bereits meilenweit von diesem Kapitel meines Lebens entfernt. Ich kann mir sozusagen nicht mal mehr vorstellen, daß ich mal als Schüler zu einer Erzeiherinnenklasse gehört habe, daß ich gebüffelt habe, gebastelt, AGs besucht, Sport getrieben und getanzt habe. Irgendwie crazy - leider ging es nicht anders.
Immerhin knapp 1,5 schöne Jahre gehabt, dadurch.
Da BaföG-Amt ist noch nicht informiert, damit sie mir nochmal ne Rate überweisen. Danach greift dann das ALG, hoffe ich. Jetzt bin ich allerdings erstmal schwerst erkältet und überhaupt nicht handlungsfähig.
Ich vermute, daßich eine größere Anzahl von Personen schwer enttäuscht habe. Sie hätten sich wohl von Anfang an nicht so ein positives Bild von mir machen sollen, denn: ich bin ein Mensch, der im A... ist.
flashlink - 28. Nov, 07:49