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Dienstag, 13. Juli 2010

Was aus ihnen wurde

Meine erste Erzieher-Klasse hat nun ihre Prüfungen bestanden und so gut wie alle haben einen Job angetreten.

Vorgestern traf ich im Freibad gänzlich unerwartet eine ehemalige Mitschülerin, Isa. Sie und ihre Freundin Laura waren damals die besten Kumpels für mich in der Klasse. Ich bin nicht sehr scharf drauf, über früher zu quatschen, aber auch neugierig, also sprach ich sie an (vorher hatten wir uns bewußt "übersehen", der Kontakt war schon ewig abgebrochen).

Sie selbst hat mit der Ausbildung ausgesetzt, weil sie krank war (keine Ahnung, was genau). Sie wird deshalb das letzte Schuljahr in der Klasse verbringen, in der ich den zweiten Anlauf gemacht hatte (die Streber- und Vorbild-Klasse). Wie ich erfuhr, ist auch diese einstmals so berühmte Superklasse zum Normalmaß geschrumpft. Zickenkrieg und "Klassenkampf" sind ebenso ausgebrochen wie überall sonst.

Sehr witzig fand ich, daß zwei der attraktivsten Mädchen aus meiner Ex-Klasse schwanger wurden und das Kind auch bekamen. Von beiden hätte ich das nicht erwartet. Die eine (nicht unbedingt sehr helle, aber überragend schön!!) schaffte trotzdem den Abschluß (Wahnsinn...), die andere, sehr intelligente und dominierende, schaffte ihn nicht. Sie muß also auch nochmal ran.

Leider ist es mit nicht gelungen, mit zumindest einigen Leuten aus den Klassen Kontakt zu halten, um meine Neugier zu befriedigen. Ein paar Fotos vom Abschlußfest hätten mich schon sehr interessiert.

Im Nachhinein kann ich über meine Rolle in beiden Klassen nur noch lachen - von einer aussichtsreichen neuen Berufsorientierung konnte für mich keine Rede sein. Ich habe mich stets als schlauer als die Lehrer empfunden und gegenüber den Mitschülerinnen als "Erzieher" und Besserwisser aufgeführt. Ich war insofern gar nicht "ausbildungsfähig" und hätte mir das alles sparen können. Es brachte mich nur in größere Schwierigkeiten, nämlich durch ein dauerhaft unterfinanziertes Leben und wegen der aus dem Mißerfolg resultierenden völligen Lähmung und Demotivation.

Verrückt ist, daß wir das im Freundeskreis bei Gesprächen schon genau so vorausgesehen hatten. Man kennt sich ja selbst, und die anderen kennen einen auch, da weiß man schon, wie es ungefähr laufen wird.

Es scheint, daß man seinem Schicksal hilflos ausgeliefert ist, getrieben von Umständen und Entwicklungen, die unvermeidbar erscheinen, da sie schon im Wesen eines Menschen vorprogrammiert sind.

Jaja, ich weiß, daß dies erfolgreicheren Menschen unverständlich und glatt falsch erscheint. Aber für mich stimmt es zu 100%.

Schlechte Lage

Die "Maßnahme", von der ich im letzten Beitrag schrieb, ist nun Geschichte. Wozu sie eigentlich gedacht war, habe ich erst im Verlauf richtig geschnallt: hier sollen die Hartzler nicht nur "aktiviert" werden, sondern möglichst alle knallhart in Jobs gedrückt werden.

Und das funktioniert auch prächtig. Denn die meisten wollen sowieso arbeiten, und Arbeitsstellen sind genügend vorhanden, wenn man nicht total wählerisch ist.

Daß ich mich nicht vermitteln ließ, dürfte der zuständigen Bearbeiterin schwer auf den Magen geschlagen sein, denn sie muß jeden nicht vermittelten Fall ausführlich bei der ARGE begründen!

Da gibt es aber nicht viel zu erklären: Fakt ist, daß ich einfach nicht wollte. Trotzdem hat man es immerhin geschafft, daß ich einen Vermittlungsvertrag bei einem Arbeitsvermittler unterschrieb, und der hätte mir wirklich innerhalb einer Woche Arbeit verschafft.

Er wollte mich zurückrufen, aber das tat er nicht oder ich war nicht erreichbar. Nun hat jemand anders den Job, auch gut.

Mein Lebensstil ist momentan einfach komplett inkompatibel mit der Ausführung eines Jobs. Ich kann definitiv keine festen Zeiten mehr einhalten, und spätetstens nach einer Woche wäre ich so groggy, daß ich im Bett liegenbleiben würde, komme, was da wolle.

In dieser Hitze kann ich eh die ganze Nacht nicht schlafen, und dann soll ich 8 h arbeiten...wie geht das?

Ich sehe zwar, daß es bei den meisten Menschen geht - aber ich sehe auch, wie einen die Arbeitsverweigerung korrumpiert und zerstört. Was ich bisher nur gehört hatte, kann ich nun empirisch nachvollziehen. Ohne Pflichten, Verantwortung und Aufgaben degenerieren die Fähigkeiten des Menschen, er wird immer lebensuntüchtiger. Keinerlei Leistung zu erbringen macht unglücklich. Auch die früher als entspannend und erfreulich erlebten Dinge werden fade und beliebig. Auch die Seele gerät völlig aus den Fugen.

Sich bewußt der Arbeit, dem Lebensinhalt westlicher Menschen, zu entziehen, bedeutet also, sich selbst zu schaden, sich zu berauben und zu quasi zu vernichten.

Nun, das ist ja schon mal eine Erkenntnis. Die führt jedoch noch lange nicht dazu, die Lethargie und Lähmung auch zu überwinden und in ein "anständiges, ehrenwertes" Leben zurückkehren zu können. Denn die Fähigkeiten dazu sind verkümmert.

So ist es durchaus denkbar, daß es eine Abwärtsspirale bis zur Obdachlosigkeit geben wird - eine jetzt noch erschreckende, irgendwann aber akzeptierte bzw. ertragbare Entwicklung. (Schließlich war der jetzige Zustand früher auch mal unvorstellbar und unerträglich, während er jetzt Gewohnheit ist). "Normale" Menschen können es einfach nicht begreifen, wieso da irgendwelche Penner auf der Straße sitzen. Und doch ist es möglich, daß man den Antrieb, die Eigenmotivation, das Mindestmaß an Selbstorganisation, soweit einbüßt, daß nur noch das Dahinvegetieren bleibt.


Wir werden sehen, ob ich noch den Absprung finde oder halt irgendwann "vor die Hunde gehe".
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Zuletzt aktualisiert: 7. Aug, 19:02

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